|
Goethe Kindergedichte
Lustige Reime - kurze Verse - Goethe für Kinder
Zu den bedeutendsten Schöpfer der deutschen Dichtung gehört Johann Woflgang Goethe zweifelsohne. Er prägte die literarische Epoche des Sturm und Drangs und der Weimarer Klassik. Goethe war von Jugend bis ins hohe Alter Lyriker mit Leidenschaft. Ein grosser Teil seiner Lyrik erlangte Weltgeltung. Hier erhalten Sie schöne Gedichte, Reime und kurze Verse dieses bekannten Dichters und Naturforschers. Kindergedichte für gross und klein, für die Schule, den Unterricht oder für andere Verwendungen.
Das Veilchen
Ein Veilchen auf der Wiese stand
Gebückt in sich und unbekannt;
Es war ein herziges Veilchen.
Da kam eine junge Schäferin,
Mit leichtem Schritt und munterm Sinn,
Daher, daher,
Die Wiese her, und sang.
Ach! denkt das Veilchen, wär ich nur
Die schönste Blume der Natur,
Ach, nur ein kleines Weilchen,
Bis mich das Liebchen abgepflückt
Und an dem Busen matt gedrückt!
Ach nur, ach nur
Ein Viertelstündchen lang!
Ach! aber ach! das Mädchen kam
Und nicht in acht das Veilchen nahm,
Ertrat das arme Veilchen.
Es sank und starb und freut' sich noch:
Und sterb ich denn, so sterb ich doch
Durch sie, durch sie,
Zu ihren Füßen doch.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter und Naturforscher)
Nehmen und geben
Was ich nicht weiß,
Macht mich nicht heiß.
Und was ich weiß,
Machte mich heiß,
Wenn ich nicht wüßte,
Wie’s werden müßte.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter und Naturforscher)
Blumengruss
Der Strauss, den ich gepflücket,
Grüsse dich vieltausendmal!
Ich habe mich oft gebücket,
Ach, wohl eintausendmal,
Und ihn ans Herz gedrücket
Wie hunderttausendmal!
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter und Naturforscher)
März
Es ist ein Schnee gefallen,
Denn es ist noch nicht Zeit,
Dass von den Blümlein allen,
Dass von den Blümlein allen
Wir werden hoch erfreut.
Der Sonnenblick betrüget
Mit mildem, falschem Schein,
Die Schwalbe selber lüget,
Die Schwalbe selber lüget,
Warum? Sie kommt allein!
Sollt ich mich einzeln freuen,
Wenn auch der Frühling nah?
Doch kommen wir zu zweien,
Doch kommen wir zu zweien,
Gleich ist der Sommer da.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter und Naturforscher)
Gleich und gleich
Ein Blumenglöckchen
Vom Boden hervor
War früh gesprosset
In lieblichem Flor;
Da kam ein Bienchen
Und naschte fein: –
Die müssen wohl beide
Füreinander sein.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter und Naturforscher)
Augen, sagt mir, sagt, was sagt ihr?
Denn ihr sagt was gar zu Schönes,
Gar des lieblichsten Getönes;
Und in gleichem Sinne fragt ihr.
Doch ich glaub euch zu erfassen:
Hinter dieser Augen Klarheit
Ruht ein Herz in Lieb und Wahrheit
Jetzt sich selber überlassen,
Dem es wohl behagen müßte,
Unter so viel stumpfen, blinden
Endlich einen Blick zu finden,
Der es auch zu schätzen wüßte.
Und indem ich diese Chiffern
Mich versenke zu studieren,
Laßt euch ebenfalls verführen,
Meine Blicke zu entziffern!
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter und Naturforscher)
Dem schönen Tag
Dem schönen Tag sei es geschrieben
Oft glänze dir sein heiteres Licht.
Und hörest du nicht auf zu lieben,
Doch bitten wir: vergiss uns nicht!
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter und Naturforscher)
Das Hexen-Einmaleins
Du musst verstehn!
Aus Eins mach Zehn,
Und Zwei lass gehn,
Und Drei mach gleich,
so bist du reich.
Verlier die Vier!
Aus Fünf und Sechs -
So sagt die Hex -
Mach Sieben und Acht,
So ists vollbracht:
Und Neun ist Eins,
Und Zehn ist keins,
Das ist das Hexen-Einmaleins!
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter und Naturforscher)
Nicht ist alles Gold
Nicht ist alles Gold, was gleisst,
Glück nicht alles, was so heisst;
Nicht alles Freude, was so scheint;
Damit hab ich gar manches gemeint.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter und Naturforscher)
Mailied
Wie herrlich leuchtet
Mir die Natur!
Wie glänzt die Sonne!
Wie lacht die Flur!
Es dringen Blüten
Aus jedem Zweig
Und tausend Stimmen
Aus dem Gesträuch
Und Freud und Wonne
Aus jeder Brust.
O Erd, o Sonne!
O Glück, o Lust!
O Lieb, o Liebe!
So golden schön,
Wie Morgenwolken
Auf jenen Höhn!
Du segnest herrlich
Das frische Feld,
Im Blütendampfe
Die volle Welt.
O Mädchen, Mädchen,
Wie lieb ich dich!
Wie blickt dein Auge!
Wie liebst du mich!
So liebt die Lerche
Gesang und Luft,
Und Morgenblumen
Den Himmelsduft,
Wie ich dich liebe
Mit warmem Blut,
Die du mir Jugend
Und Freud und Mut
Zu neuen Liedern
Und Tänzen gibst.
Sei ewig glücklich,
Wie du mich liebst!
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)
Frühzeitiger Frühling
Tage der Wonne,
Kommt ihr so bald?
Schenkt mir die Sonne,
Hügel und Wald?
Reichlicher fliessen
Bächlein zumal.
Sind, es die Wiesen?
Ist es das Tal?
Blauliche Frische!
Himmel und Höh!
Goldene Fische
Wimmeln im See.
Buntes Gefieder
Rauschet im Hain;
Himmlische Lieder
Schallen darein.
Unter des Grünen
Blühender Kraft
Naschen die Bienen
Summend am Saft.
Leise Bewegung
Bebt in der Luft,
Reizende Regung,
Schläfernder Duft.
Mächtiger rühret
Bald sich ein Hauch,
Doch er verlieret
Gleich sich im Strauch.
Aber zum Busen
Kehrt er zurück.
Helfet, ihr Musen,
Tragen das Glück!
Saget, seit gestern
Wie mir geschah?
Liebliche Schwestern,
Liebchen ist da!
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter und Naturforscher)
Wanderers Nachtlied
Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter und Naturforscher)
Frühlingsorakel
Du prophet'scher Vogel du,
Blütensänger, o Coucou!
Bitten eines jungen Paares
In der schönsten Zeit des Jahres
Höre, liebster Vogel du;
Kann es hoffen, ruf ihm zu
Dein Coucou, dein Coucou,
Immer mehr Coucou, Coucou.
Hörst du! ein verliebtes Paar
Sehnt sich herzlich zum Altar;
Und es ist bei seiner Jugend
Voller Treue, voller Tugend.
Ist die Stunde denn noch nicht voll?
Sag, wie lange es warten soll?
Horch! Coucou! Horch! Coucou!
Immer stille! Nichts hinzu!
Ist es doch nicht unsre Schuld!
Nur zwei Jahre noch Geduld!
Aber, wenn wir uns genommen,
Werden Pa-pa-papas kommen?
Wisse, dass du uns erfreust,
Wenn du viele prophezeist.
Eins! Coucou! Zwei! Coucou!
Immer weiter Coucou, Coucou, Cou.
Haben wir wohl recht gezählt,
Wenig am Halbdutzend fehlt.
Wenn wir gute Worte geben,
Sagst du wohl, wie lang wir leben?
Freilich, wir gestehen dir's,
Gern zum längsten trieben wir's.
Cou Coucou, Cou Coucou,
Cou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou.
Leben ist ein grosses Fest,
Wenn sich's nicht berechnen lässt.
Sind wir nun zusammen blieben,
Bleibt denn auch das treue Lieben?
Könnte das zu Ende gehn,
Wär doch alles nicht mehr schön.
Cou Coucou, Cou Coucou :/:
Cou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou!
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter und Naturforscher)
Nehmen und geben
Mann mit zugeknöpften Taschen,
Dir tut niemand was zulieb:
Hand wird nur von Hand gewaschen;
Wenn du nehmen willst, so gib!
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter und Naturforscher)
Mit einer Hiazinthe
Aus dem Zaubertal dortnieden,
Das der Regen still umtrübt,
Aus dem Taumel der Gewässer
Sendet Blume, Gruß und Frieden,
Der dich immer treu und besser,
Als du glauben magst, geliebt.
Diese Blume, die ich pflücke,
Neben mir vom Tau genährt,
Läßt die Mutter still zurücke,
Die sich in sich selbst vermehrt.
Lang entblättert und verborgen,
Mit den Kindern an der Brust,
Wird am neuen Frühlingsmorgen
Vielfach sie des Gärtners Lust.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter)
> weitere klassische Kindergedichte
Lernen - Unterricht - Wissen
Goethe Wikipedia
Leben und Werke auf der freien Enzyklopädie.
Unterrichtsmaterial Thema Goethe
bei lehrermarktplatz.de
Goethe Einsatz im Unterricht
Lückentexte, Arbeitsblätter, Lektüre.
Goethe Bildungsserver
Unterrichtsmaterialien, Prüfungsvorbereitung.
Ideen für Deutschunterricht
bei goethe.de
Bücher & Geschenk-Tipps
Der Zauberlehrling - Poesie für Kinder
 
T-Shirt mit Spruchmotiv Best Friends
Goethe Gedichte Reclam

Gute Links
Gedichte und Zitate von Goethe
Hier finden Sie bekannte und unbekanntere Gedichte, Sprüche, Zitate
und Texte, bspw. aus Faust sowie eine Biografie von Goethe.
Goethe Gedichte
Eine schöne Auswahl seiner bekannten Gedichte wie Zauberlehrling, Erlkönig, An den Mond, Nachgefühl, Prometheus, Osterspaziergang und viele mehr.
Mehr Kindergedichte & Reime
Kindergedichte
Frühling
Kindersprüche
kurze
Geburtstag
lustige
Ostern
Ringelnatz
bekannte klassische
Rätsel+Wortspiele
April
Mutter
Sommer
Goethe
nach oben
|